Zu Strauss-Kahn

Mit geschwundenem Realitätssinn und fehlender Bürgernähe reiht sich Dominique Strauss-Kahn reibungslos in die französische Classe politique ein, aus deren Reihen auch er stammt. Dass man in diesen Kreisen das Maß für politische Korrektheit verloren hat, ist nicht neu. Hier reicht der Bogen vom ehemaligen Präsidenten Giscard bis zu den kürzlich gestrauchelten Ministern Woerth und Alliot-Marie. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Zur Bundeswehrreform

Einen, der schon am Boden liegt, soll man verschonen. Im Fall des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg fällt das etwas schwer. Noch bei seinem Rücktritt versprach er, er werde seinem Nachfolger ein geordnetes Haus übergeben. Was Thomas de Maizière vorgefunden hat, war bestenfalls eine Bruchbude. NEUE RUHR/RHEINZEITUNG (ESSEN)

Zum SPD-Kanzlerkandidaten

Gesetzt den Fall, die SPD bräuchte einen T-Kandidaten, also den Mann, der die Partei am besten in Talkshows vertritt: Peer Steinbrück wäre der richtige. Der Norddeutsche hat Humor, kann pointiert formulieren und besitzt die nötige Arroganz, abweichende Meinungen als dümmlich abzutun. Er kommt - ähnlich wie Müntefering - gut an. RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (HEIDELBERG)