Bildung verhöhnt

"Die Universität dreht den Spieß um"

Hochschule fordert 50 Millionen Euro mehr, statt zu sparen.

Hamburger Abendblatt 14./15. Mai

Wenn ich Uni-Präsident wäre, würde ich alle zum Boykott aufrufen. Alle Professoren und Lehrer sollten in den Streik treten, und die Studenten sollten mitmachen. Was verspricht diese SPD in Hamburg, und was forderte sie im Wahlkampf? Bessere Bildungseinrichtungen, bessere Bildung - und wo will sie sparen? Bei der Bildung. Man verhöhnt die Wähler, Lehrer, Studenten und Schüler. Warum gehen wir nicht alle auf die Straße demonstrieren? Man sollte sich ein Beispiel an den 68ern nehmen.

Monika Brzang, per E-Mail

Sture Parteien

"Europa in Auflösung"

Populisten zerstören die europäische Idee.

Hamburger Abendblatt 13. Mai

Die Bürger schweigen. Hat man sie nicht mit Absicht von allen Entwicklungen Europas ferngehalten, sie im Unklaren gelassen, belogen, als potenzielle Störer der politischen Aktivitäten ausgegrenzt? Nach fast 70 Jahren Demokratie haben wir ganz anders geprägte Menschen als damals, Menschen, die viel stärker Verantwortung tragen können. Aber stur und unbelehrbar halten die Parteien die Bürger von Weichenstellungen fern. Das Volk könnte ja eine andere Meinung haben als diese oder jene Partei.

Klaus Landahl, per E-Mail

Lynchjustiz

"Die Besserwisser sind so schlimm wie die Betrüger"

Mit den Aufklärern der Plagiatsfälle Guttenberg und Koch-Mehrin stimmt etwas nicht.

Hamburger Abendblatt 13. Mai

Wir erleben gerade Lynchjustiz vom Feinsten: Selbst ernannte Richter melden Betrugsverdacht nicht den Zuständigen, sondern liefern die Verdächtigen der Öffentlichkeit aus. "Alle Personen des öffentlichen Lebens sollen durchleuchtet werden", wohl wissend, dass ihr Medium das kann, stellt Professorin Weber-Wulff damit alle Leistungsträger unter Generalverdacht. Man könnte kontern und ihre Dissertation durchleuchten, könnte sehen, ob sie nicht vielleicht eine Anti-Plagiats-Software entwickelt hat, die nun alle Hochschulen kaufen werden. Doch diese Schnüffler-Mentalität möchte ich in unserem Rechtsstaat nicht dulden.

Ursula Augener, per E-Mail

An der Realität vorbei

Der Beitrag geht wohl doch etwas an der Realität vorbei. Gleichwohl haben sich neben dem Abendblatt alle Medien an der Plagiatsaffäre durch unzählige Berichte und Kommentare beteiligt. Jetzt einen Persilschein für alle promovierten Persönlichkeiten zu verlangen ist schon absurd. Betrug ist kein Kavaliersdelikt. Hinzu kommt, dass sich viele dieser Persönlichkeiten nicht nur erhebliche Vorteile hinsichtlich Karriere und Einkommen erschlichen haben, sie haben ihre Position dazu genutzt, reihenweise Mitarbeiter zu entlassen oder das Kapital ihrer Kunden zu verzocken.

Michael Brinkmann, per E-Mail

Keine Hilfe für Betrüger

"Europa muss Griechenland helfen"

Ökonomen warnen davor, Athen fallen zu lassen.

Hamburger Abendblatt 14./15 Mai

Griechenland hat sich nur unter Angabe von falschen Wirtschaftsdaten in die Euro-Union geschlichen. Die sogenannten starken und reichen Staaten würden sicherlich schwachen und armen Staaten helfen, die unverschuldet in eine Notlage gekommen sind. Aber Betrügern? Das haben viele im Grunde von Europa überzeugte Menschen satt.

Karl-Ralf Randel, per Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg