Das fünfte Gebot

"Die Stunde der Vergeltung"

Fast zehn Jahre nach 9/11 tötet ein US-Kommando Al-Qaida-Chef Bin Laden.

Hamburger Abendblatt 3. Mai

Ist das wirklich so einfach? Muss man nicht eher Angst vor Vergeltung zum zehnten Jahrestag des 11. September haben? Und die Leiche wird dann sofort in der See "bestattet". Ich denke, da sind noch viele Fragen offen, und die islamische Welt hat einen neuen Märtyrer. Erschreckt hat mich die Äußerung der Bundeskanzlerin und Christin Angela Merkel "Ich freue mich, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten." Gilt das fünfte Gebot hier nicht? Da kann ich eher Altkanzler Helmut Schmidt folgen, der einen eindeutigen Verstoß gegen das geltende Völkerrecht feststellt.

Winfried Raasch, per E-Mail

Genugtuung statt Feier

Für die westliche Welt mag die Nachricht vom Tod des Terroristen Genugtuung ausgelöst haben. In gewisser Weise verständlich. Dass sich jedoch insbesondere in den Vereinigten Staaten die Menschen auf die Straße begeben und eine Liquidierung feiern wie den Jahreswechsel, erschüttert mich. Damit stellen sie sich auf eine Stufe mit jenen in der arabischen Welt, die die amerikanische Flagge verbrennen und hasserfüllt den Tod von US-Bürgern feiern.

R. Voß, per E-Mail

Bedenken

Bei aller Erleichterung über den Tod von Osama Bin Laden darf man doch darüber nachdenken, ob man, wenn man schon das Recht außer Acht lässt, nicht besser beraten wäre, dies nicht auch noch laut hinauszuposaunen. Hätte man nicht einfach sagen können, dass es sichere Erkenntnisse gibt, dass Bin Laden nicht mehr lebt?

Diane Kowalske, per E-Mail

Fassungslos

"Jugendliche Schläger nach Handyraub im Stadtpark festgenommen"

Nach der Vernehmung wurden die jungen Täter ihren Eltern übergeben.

Hamburger Abendblatt 3. Mai

Das ist schon wieder so ein Fall, wo die Täter nicht bestraft werden und nach Hause dürfen. Die Opfer mussten im Krankenhaus behandelt werden. Warum werden die Schläger nicht zur Rechenschaft gezogen? Es kann nicht sein, dass es immer wieder solche Fälle gibt und nichts passiert. Ich bin fassungslos.

Danica Hubrich, per E-Mail

Glas und Stahl im Kastenstil

"Schön schräg"

Hamburgs Neubauten wirken seltsam verwachsen.

Hamburger Abendblatt 3. Mai

In keiner Epoche sind Städte architektonisch so verschandelt worden wie in den vergangenen 100 Jahren durch die moderne Architektur. Dass auch Hamburg Opfer des nüchternen Pragmatismus mit viel Glas und Stahl im Kastenstil wurde, haben wir hauptsächlich Oberbaudirektor Jörn Walter zu verdanken, da gebe ich Prof. Jörn Düwel recht. Hadi Teherani versucht, seine Bauten mit Namen wie "Tanzende Türme" interessant zu machen. Diese Riesenbauten passen aber nicht nach St. Pauli, denn St. Pauli lebt von der schmuddeligen Kleinteiligkeit.

E. Dorothea Ehlers, Hamburg

Dass dich das Mäusle beiß

"Liebe eingeschlossen"

Paare hängen Vorhängeschlösser an Brücken - mit (fehlerhaften) Gravuren

Hamburger Abendblatt 2. Mai

Seit Jahrzehnten nervt mich die permanent falsche Anwendung von das und dass. Man präge sich bitte diesen Satz der pragmatischen Schwaben ein: Dass dich das Mäusle beiß.

K.-H. Gleim, per E-Mail

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