Zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Der Präsident steckt in der Zwickmühle, weil auch seine Experten kein Rezept haben, wie die Lecks am Meeresboden abzudichten sind. Vertraut er weiter dem Krisenmanagement von BP, sieht er naiv und entscheidungsschwach aus. Reagiert er mit harten Maßnahmen, bedroht er das wichtigste Wachstumsfeld der amerikanischen Ölindustrie. HANDELSBLATT (DÜSSELDORF)

Zum angekündigten Rückzug des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch

Koch ist eine spannende Mischung aus einem Neoliberalen und einem Nationalkonservativen; dazu kommt ein Schuss gut kalkulierte Unberechenbarkeit, die er oft als Liberalität verkauft hat. Der Machtmensch zieht entschlossen daraus die Konsequenzen: Er hat erkannt, dass es mehr politische Macht als jetzt für ihn nicht mehr geben wird. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (MÜNCHEN)

Kochs Erbe bleibt überschaubar, weil er sich selbst aus den historischen Strukturen der Dregger-CDU nie zu befreien vermochte. Er widerstand konsequent jeder Versuchung, seine Partei zu modernisieren in der Umwelt- oder Schulpolitik etwa. Doch bei aller Überhöhung, die ihm jetzt zuteil wird: Koch vermochte es keineswegs, den konservativen Flügel der CDU hinter sich zu versammeln. Dazu reichte seine Fähigkeit zur Integration nicht aus. FRANKFURTER RUNDSCHAU