Schnelle und harte Strafen

"Es gibt kein Kuschelstrafrecht"

Joachim Katz, Richter am Amtsgericht Altona, beantwortet im Abendblatt fünf Fragen zum Jugendstrafrecht.

Hamburger Abendblatt 21. Mai

Recht hat der Richter Katz, wenn er meint, Jugendliche sollten in erster Linie erzogen werden. Bei den extremen Intensivtätern müssen aber so früh wie möglich nachdrücklich Grenzen gesetzt werden. Jugendliche, die grundlos andere töten, gehören dazu. Hier bedarf es schneller, harter Strafen. Sonst stimmt die öffentliche Meinung, die da lautet: Das Opfer bekommt lebenslänglich und der Täter Bewährung. Das nennt man richtigerweise Kuschelstrafrecht.

Reimer Göttsch, per E-Mail

Wählerwille nicht umgesetzt

"Hannelore Kraft will jetzt über Große Koalition verhandeln"

In Nordrhein-Westfalen wird es keine Verhandlungen über eine rot-rot-grüne Koalition geben.

Hamburger Abendblatt 21. Mai

Der Wählerwille war ein Politikwechsel, der wird mit einer Großen Koalition aber nicht stattfinden. Die Linkspartei kann im Grunde froh sein, dass sie sich nicht in eine rot-rot-grüne Koalition ziehen lassen hat, sonst hätte sie wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal erlitten wie die Grünen in Hamburg, wo deren Ziele nicht oder in stark verwässerter Form umgesetzt werden. Eine SPD, die das zweitschlechteste Wahlergebnis seit dem Krieg euphorisch als großen Sieg feiert, ist in jeder Hinsicht bescheiden geworden; sich als bessere CDU zu profilieren, wird ihr nicht bekommen.

Michael Wolff, Hamburg

Kostenlos bis zum Studium

"Gebührenfreie Bildung von Anfang an"

Dazu zählt Ver.di-Landeschef Rose auch die Betreuung in einer Kita, die aus Steuern bezahlt werden sollte.

Damit unser Land wieder in der ersten Liga der Bildungsnationen mitspielen kann, ist eine kostenlose Bildung von der Kinderkrippe bis zum Studium notwendig. Dazu zählen an die Arbeitsrealität angepasste Kingartenöffnungszeiten ebenso wie Hortbetreuung und Ganztagsschulen. Wer seine Kinder zu Hause großziehen will, soll das tun, aber für alle anderen müssen kostenfreie Alternativen bestehen. Die Finanzierung: sofortige Streichung des Kindergeldes. Ich habe zwei Kinder und würde sofort auf das Kindergeld verzichten, wenn dieses zweckgebunden in Kitas, Schulen und Unis investiert werden würde.

Jens Bruhn, per E-Mail

Kurzlebige Versprechungen

Schleswig-Holstein "Carstensen schafft Gratis-Kita wieder ab"

Das beitragsfreie dritte Kita-Jahr in Schleswig-Holstein wird nach nur einem Jahr wieder abgeschafft.

Die Streichung des dritten kostenlosen Kita-Jahres wird einige Familien hart treffen. Das Sparen beginnt bei den Schwächsten der Gesellschaft. Die schnelle Streichung des Wahlgeschenkes zeigt dem Bürger, wie kurzlebig die Versprechungen der Politiker sein können. Eine Alternative, zum Beispiel die Kürzung der Beamtenpensionen um fünf Prozent, wäre die bessere Lösung.

Olaf Schröder, Bad Oldesloe

Autoritäre Strukturen

Offensive "Innensenator Ahlhaus kritisiert die Justiz"

Der Messerstecher Elias A. wartete seit Monaten auf einen Prozess.

Hamburger Abendblatt 20. Mai

Eine entscheidende Tatsache ist bei den Richtern noch nicht angekommen: Menschen mit Migrationshintergrund, besonders aus islamischen Ländern, kommen aus autoritären patriarchalischen Strukturen. Sie verstehen unser freiheitliches System, Bewährung als Chance, sich zu sozialisieren, nicht und halten es für Schwäche und Beliebigkeit. Hier muss umgedacht werden.

Ludwig Cohrs, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg