Zum Wahlausgang in Nordrhein-Westfalen

In den frühen Morgenstunden sind gestern viele Sozialdemokraten als gefühlte Sieger beglückt schlafen gegangen, um am Morgen mit einem ausgewachsenen Kater wieder aufzuwachen. Rein rechnerisch hat die SPD jetzt zwar zwei Möglichkeiten, aber die eine ist unappetitlicher als die andere. WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG (ESSEN)

Wie eine Partei erfolgreich sein kann, die sich mit ihren Sympathisanten wandelt, zeigen die Grünen. Aus der einstigen Öko- Müsli-Partei ist eine politische Vereinigung geworden, die ein umfassendes Programm und durchaus auch etliche Flügel zu bieten hat. Die alte Fundi-Realo-Dichotomie hat längst ausgedient; wer Freude an so was hat, muss heute zur Linkspartei gehen. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (MÜNCHEN)

Zu dem Hilfspaket für den Euro

Zwei Tabubrüche gilt es zu bestaunen und zu begrüßen. Es gibt ab sofort ein automatisches Hilfsprogramm für Staaten, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Regel, dass kein Euroland dem anderen beisteht, existiert nicht mehr. Sowie der Tabubruch schlechthin: Die Europäische Zentralbank kauft Staatsanleihen von Eurostaaten. Die Chance ist da, die Währungsunion noch mal neu zu konzipieren. Die Chance muss genutzt werden. FRANKFURTER RUNDSCHAU