Hamburg. Helikoptereltern. Jeder kennt sie, keiner kann sie ausstehen. Diese überfürsorglichen Eltern, die ihre Kinder samt Schultasche ins Klassenzimmer tragen. Zum Abschied wird noch mal schnell der Finger geleckt, um den letzten Frühstückskrümel aus dem Mundwinkel ihres Kindes zu wischen und die Augenbrauen glattzustreichen. Anschließend gibt es einen dicken Kuss auf die Wange und es geht zurück zum SUV, der währenddessen die gesamte Fahrspur blockiert.
Am Nachmittag, während die Kinder beim Ballett sind oder Beethovens Fünfte auf der Oboe üben, erledigen die Eltern die Hausaufgaben und eignen sich neue Lernmethoden an, damit ihre Kinder noch effizienter lernen können. Bei Sport- oder Schulveranstaltungen dürfen Mama und Papa natürlich nicht fehlen.
Für Lehrer sind Helikoptereltern eine Qual
Mit Fan-T-Shirts und Kamera sitzen sie in der ersten Reihe und jubeln ihren Sprösslingen zu. Später werden die Bilder stolz an die Verwandtschaft weitergeschickt. Für Lehrer, Erzieher, Sporttrainer sind Helikoptereltern eine Qual. Sie stellen Unmengen an Fragen und wissen es am Ende doch besser. Sollte das Kind mal mit einer Zwei nach Hause kommen, ist das ein Angriff auf ihre Lernmethode und es gibt Beschwerden beim Schulleiter. Richtig spaßig wird es, wenn sich die Helikoptereltern zusammentun. Dann werden Elternabende zu Gipfeltreffen.
Eltern entspannt euch! Auch wenn ihr ständig um eure Kinder herumfliegt, macht sie das noch lange nicht zu Überfliegern!
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