London. Die Museen müssen sich nach der Corona-Zwangspause ganz neu organisieren. Dies kann auch eine Chance sein.

Nach einer mehr als viermonatigen Zwangspause öffnen die Tate-Galerien in London, Liverpool und Cornwall am Montag (27. Juli) wieder ihre Türen. Damit gehören die Museen der Tate-Gruppe zu den letzten in Großbritannien, die nach der Corona-bedingten Schließung Mitte März wieder Besucher empfangen.

"Ein Museum zu schließen ist viel einfacher als es wieder aufzumachen", sagte die Direktorin von Tate Modern, Frances Morris, dazu. Die Auszeit sei bei der Tate auch als eine "notwendige Denkpause" genutzt worden, hieß es bei einem Presserundgang am Freitag.

Wie in anderen Kunsteinrichtungen wird auch ein Besuch in der Tate Modern in London - und den drei übrigen Tate-Museen - künftig eine neue Erfahrung sein. Tickets müssen vorab online mit einem Zeitfenster gebucht werden. Dann können Besucherinnen und Besucher entlang einer vorgeschriebenen Route mit Einbahnsystem so lange bleiben wie gewünscht. Die laufende Ausstellung zu Andy Warhol, die im März nur wenige Tage zu sehen war, wird bis zum 15. November verlängert.

Nach Angaben der Direktorin aller Tate-Galerien, Maria Balshaw, bietet der künftige "hoch-organisierte und sichere" Museumsbesuch enorme Vorteile: Der einzelne Besucher habe künftig "viel mehr Zeit und Raum, sich mit der Kunst auseinanderzusetzen", sagte sie der BBC am Freitag. Zu der Tate-Gruppe gehören die Tate Modern und die Tate Britain in London, sowie die Tate Liverpool und die Tate St. Ives in Cornwall.

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