London. Schon zu Schulzeiten hat der britische Künstler gern und viel gezeichnet: Selbstbildnisse, seine Eltern, Freunde, Liebhaber... Eine Ausstellung in London zeigt rund 150 Bilder.

David Hockney zeichnet immer und überall - wie eine neue Ausstellung über den zeitgenössischen britischen Künstler zeigt.

Die Schau "David Hockney: Drawing from Life" (David Hockney: Zeichnungen aus dem Leben) beleuchtet die lebenslange Zeichenleidenschaft des heute 82-Jährigen. "Er zeichnet in einem fort, wenn er nicht gerade raucht", sagte die Kuratorin Sarah Howgate in der National Portrait Gallery. Dort ist die Ausstellung seit Donnerstag bis zum 28. Juni zu sehen.

Selbstbildnisse aus seinen Schultagen in den 1950er Jahren, seine Eltern, engsten Freunde und Liebhaber sind in vielfachen Ausführungen und in den unterschiedlichsten Medien festgehalten: Von Bleistift über Aquarell bis Lithografie und i-pad, Hockney steht nie still. In seine maßgeschneiderten Jackets sind Spezialtaschen für Skizzenblöcke eingenäht, erläuterte Howgate.

Hockney, der vor allem für seine kalifornischen Swimming Pool-Gemälde und großen Landschaftsbilder seiner nordenglischen Heimat bekannt ist, wird in der Ausstellung als Meisterzeichner präsentiert. Die rund 150 Exponate kommen überwiegend aus seinem Privatbesitz oder der Hockney-Stiftung.

Schon in frühen Selbstporträts zeigt sich der Künstler mit einer markanten runden Brille und strohblonden gebleichten Haaren. Später geht es über seine Eltern, insbesondere Mutter Laura, zu Freunden wie der Textil-Designerin Celia Birtwell und zwei engen Mitarbeitern und Liebhabern, die der homosexuelle Hockney auch nackt zeigt. In einer für die Schau angefertigten neuen Porträtserie holt er seine gealterten Freunde und Hauptmodelle in die Gegenwart.

Hockney, der laut Howgate schon seit seinen Studienjahren stets unkonventionell "gegen den Strom schwamm", stand künstlerisch unter dem Einfluss von "Holbein bis Matisse". Gegenwärtig befasse er sich intensiv mit der Landschaft der Normandie und der Tapisserie von Bayeux. Trotz seiner großen Gewandtheit mit Bleistift, Pinsel, Tinte, Kohle, Kamera und digitalen Medien schrieb Hockney:"Das menschliche Auge, die Hand und das Herz bleiben die besten Werkzeuge, die Individualität des Modells einzufangen."