Berlin. Von den mehr als 1500 Werken aus dem Gurlitt-Fund sind bisher 13 als Raubkunst an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben worden. Darunter drei Werke aus der Sammlung Armand Dorville.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat drei als NS-Raubkunst identifizierte Kunstwerke an die Erben des französischen Kunstsammlers Armand Dorville zurückgegeben.

Das Aquarell "Dame im Abendkleid" und das Ölgemälde "Porträt einer Dame" von Jean-Louis Forain (1852-1931) kommen aus dem Bestand des Kunsthändlers Cornelius Gurlitt, die Zeichnung "Amazone mit aufbäumendem Pferd" von Constantin Guys (1802-1892) war zuletzt in Privatbesitz.

Der bisherige Besitzer der Arbeit von Guys hatte die Zeichnung im Zuge des Schwabinger Kunstfunds bei Gurlitt 2013 für eine Provenienzerforschung zur Verfügung gestellt und gegebenenfalls eine Rückgabe zugesagt. Das Werk gehörte einst auch zum Kunstbestand des Sammlers und vormaligen NS-Kunstberaters Hildebrand Gurlitt, dem Vater von Cornelius Gurlitt.

Der Sammler Dorville, ein Notar in Paris, hatte sich nach der deutschen Besetzung Frankreichs in die Dordogne zurückgezogen. Sein Kunstbesitz wurde 1942 in Nizza zwangsversteigert. Der Erlös wurde den Erben vorenthalten, ein Teil der Familie wurde von den Nationalsozialisten ermordet.

"Das hinter der heutigen Rückgabe stehende Schicksal zeigt in besonderem Maße, wie perfide der NS-Kunstraub organisiert war", sagte Grütters in einer Mitteilung. "Das Leid und das Unrecht, das die Familie Dorville unter der Verfolgung durch die Nationalsozialisten erleiden musste, lassen sich nicht wiedergutmachen. Aber wir können und müssen es sichtbar machen."

Von den mehr als 1500 Werken aus dem Gurlitt-Fund sind bisher 13 als Raubkunst identifizierte Werke an die rechtmäßigen Eigentümer restituiert worden.