Die Fotografin Laura Honse zeigt Porträts von Herren der Schöpfung in Farbe und Schwarz-Weiß

Was für ein wunderbares, sinnliches Chaos! Hier inszeniert sich jemand, der die Dinge liebt, die Schönheit und die Farben, und zwar im Überfluss. Auf dem Bett und auf dem Fußboden: ein Robert-Mapplethorpe-Fotoband, Schuhe, eine ausgetrunkene Colaflasche, Bücher, Statuetten, Klamotten, Spielzeug, sogar eine Geige im Kasten. Das Foto "Christian Lying On Harald's Bed", auf dem das Model Christian, mit jemandem Händchen haltend, womöglich mit Harald, dem Besitzer des Betts, intensiv mit der Kamera flirtet, ist eines der Bilder aus der neuen Serie "Men", die Laura Honse in ihrer Gallery Atomic Salon im Karoviertel ausstellt. Honse macht uns scheinbar zu Voyeuren dieser schwulen Bohème.

Doch ob sie ihre Bilder komplett inszeniert oder der Wirklichkeit abgeschaut hat, lässt die in den USA geborene, in Brasilien aufgewachsene und seit 1992 in Hamburg lebende Fotokünstlerin in der Schwebe. Sie hat in den USA Malerei und Fotografie studiert, arbeitet ausschließlich analog und konzentriert sich meist auf Porträts. Ihre Modelle sind Freunde oder Menschen, denen sie auf der Straße oder in ihrer Galerie begegnet. In April 2009 wurde Honse als Künstlerin des Monats von "Spiegel Online" präsentiert und nahm an der "seen.by release exhibition" in der Galerie Schuster in Berlin teil. Laura Honse hat kein Atelier, beschäftigt keine Assistenten und fotografiert seit Studienzeiten mit derselben Kamera: einer Hasselblad mit einem 80-mm-Objektiv.

Laura Honse: Men Eröffnung 15.10., 19.00, Gallery Atomic Salon (U Messehallen), Glashüttenstr. 19, Ausstellung bis 31.1.2010, Öffnungszeiten Mi-Fr 13.00-19.00, Sa 11.00-18.00 www.laurahonse.com