Hamburg. Die niederländische Musiktheatergruppe erzeugt eine nostalgische Jahrmarkt-Atmosphäre. Manchmal wird es allerdings extrem schräg.

Diese Künstler brauchen keinen Vorhang – die Zuschauer sind Zeugen der Konzert-Vorbereitungen der fünf Musiker, vielmehr Musikkomödianten. Ein großes mechanisches Klavier klimpert wie von selbst – nur eines von zahlreichen Instrumenten. Auf der großen Bühne des Ernst Deutsch Theaters herrscht eine nostalgische Jahrmarkt-Atmosphäre im Stil der 1920er-Jahre, schon bevor das Quintett seinen ersten Song „Fairground“ (Rummelplatz) anstimmt.

Släpstick heißt die Musiktheatergruppe aus den Niederlanden. Der Name ist Programm und ihr erstes von zwei nahezu ausverkauften Hamburg-Gastspielen beim Schleswig-Holstein Musik Festival ein neuer Beweis, dass dieses Fest nicht mehr nur auf Klassik und das nördliche Bundesland fixiert ist. Musiker, die eine klassische Ausbildung genossen haben und auf dieser Basis gepflegt Quatsch machen, gibt es inzwischen wie Land am Meer.