Hamburg. So bunt wie die Knights sind, so bunt war auch ihr Konzert im Großen Saal: Von adrett, aber harmlos bis allerliebst und wirklich toll.

Nachdem die Knights, dieses coole, immer für Überraschungen gute Hipster-Kammerorchester aus New York, in der Elbphilharmonie Barockes und Beethoven auf sehr unterschiedlichem Niveau abgeliefert hatte, wurde es für einige Minuten dann doch noch wirklich toll: Die Geigerin Christina Courtin und die Flötistin Alexandra Sopp sangen am Bühnenrand „I’ll Fly Away“, eine dieser unerschütterlich optimistischen Gottesdienst-Hymnen, bei denen das Kopfkino sofort weißgestrichene Dorfkirchen in den Appalachen einblendet und George Clooney mit Welpen-Charme durch „O Brother, Where Art Thou?“ stolpert.

Die Mandoline, mit der Avi Avital im Hauptteil des Abends adrette Bach-Solo-Konzert-Bearbeitungen gespielt hatte, zappelte wie ein angeschickertes Bluegrass-Banjo durch die Akkorde; das Orchester, das sich eben noch an Beethovens Achter Sinfonie versucht und größtenteils verhoben hatte, tat wacker mit. Und die Welt war für diese Minuten sehr in Ordnung, erst recht, als sich alle Knights leise singend allen Abschnitten des Großen Saal zuwandten und das Publikum selig mitsummte.