Sein Gesicht und sein Wirken prägen das Musikleben der Stadt schon seit Monaten. Doch erst mit diesem Konzert tritt Jeffrey Tate sein Amt als Chefdirigent der Hamburger Symphoniker offiziell an.

Und dafür hat er sich ein überaus symbolstarkes Werk ausgesucht. Das "War Requiem" von Benjamin Britten ist eines der bewegendsten Stücke der abendländischen Konzertmusik des 20. Jahrhunderts.

Die große Besetzung - drei Solosänger, Knabenchor, gemischter Chor, Kammerorchester und Sinfonieorchester - legt die Vermutung nahe, hier würden gewaltige Klangmassen bewegt. Das "War Requiem" ist jedoch ein filigran gearbeitetes Oratorium, das eher das universelle Leiden des Kriegs thematisiert als seinen dröhnenden Schrecken. Die Uraufführung fand 1962 in der neuen Kathedrale von Coventry statt - sie grenzt an die Ruinen der alten Kathedrale, die bei der Bombardierung durch die Deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Das "War Requiem" gilt als große künstlerische Versöhnungsgeste gegenüber dem einstigen Feind.

Jeffrey Tate bringt seine Symphoniker mit dem NDR-Chor, den Staatlichen Chor Latvija, den Knabenchor Bratislava sowie drei hochkarätigen Sänger zusammen - Michèle Crider (Sopran), John Mark Ainsley (Tenor) und Christian Gerhaher (Bariton).

Hamburger Symphoniker & Gäste: War Requiem, So 20.9., 19.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Tickets (7,- bis 42,-): T. 44 02 98