Bei Bratschern denkt mancher zuallererst an die unzähligen Witze, die diese Spezies zu den Ostfriesen unter den Musikern stempeln.

Dabei persiflieren die genau die Eigenschaften, die Liebhaber an der Bratsche schätzen: Weil sie eine Quinte tiefer als die Geige gestimmt ist, hat die Bratsche einen warmen, dunklen Ton und spricht auch etwas langsamer an. Etwas, wohlgemerkt.

Dass man das Instrument trotzdem virtuos beherrschen kann, beweist die Bratscherin Tabea Zimmermann, seit sie als Jugendliche die Konzertpodien der Welt erobert hat. Vor allem aber ist ihr Spiel von einer unverwechselbaren Natürlichkeit und Subtilität. Das Hamburger Publikum kann Zimmermann diese Saison gleich viermal erleben: Mit dem Ensemble Resonanz erkundet sie unter dem beziehungsreichen Motto "Kennst du das Land?" das Reich der musikalischen Wehmut (11.11.). Eine ganze Bratschennacht gibt sie mit ihren gar nicht mehr so unbekannten jungen Kollegen Isabel Charisius und Antoine Tamestit und anderen Gästen (16.1.10). Mit ihrem Arcanto Quartett und dem Klarinettisten Jörg Widmann spielt sie Mozart, Mendelssohn und Brahms (11.2.10). Und den Abschluss bildet ein Sonatenabend mit Juwelen der Duoliteratur (28.3.10).