Dockville 2009 glänzt mit dem Exklusivkonzert von MGMT, lokalen Musikgrößen, einigen Geheimtipps und viel Tanzbarem

Es gibt die Vermählung von Matsch und Metal in Wacken, die von Mega-Acts und Massen beim Hurricane, und es gibt das Festival Dockville. Hier treffen lokale und internationale Bands auf - bildende Kunst. Wer jetzt einen Schreck bekommt, dem sei zur Beruhigung gesagt: Es geht und bringt außerdem Spaß.

Der Festivalgedanke und damit das kollektive Erlebnis steht bei Dockville klar im Zentrum. Niemand muss hier einen mühsamen theoretisierenden Diskurs fürchten. Es geht eher um die Errichtung eines Pop-Kunst-Spielplatzes. Und weil die Kunst manchmal so momenthaft gedeiht, befindet sich das Festivalgelände auf einer ständig von Hochwasser bedrohten Deichlandschaft. Nach 5000 Besuchern zur Premiere 2007 kamen im vorigen Jahr bereits rund 10 000. Und diese Zahl dürfte bei dem angekündigten Line-up auch in diesem Jahr locker erreicht werden.

Als Headliner jetten MGMT für ihr einziges Deutschlandkonzert über den Atlantik. Das New Yorker Elektro-Indie-Duo startete seinen Siegeszug verhalten, bis der Produzentenmagier Rick Rubin es unter seine Fittiche nahm. Das zweite Album "Oracular Spectacular" wurde mit seinem hippiesken Retro-Hit "Electric Feel" zum absoluten Dancefloor-Burner.

Auch die pathosverliebten Sounds des Londoner Elektronikfricklers Patrick Wolf oder des Nerd-Quartetts The Whitest Boy Alive gehen ordentlich in die Beine. Elektronisch gefärbtem Pop liefern weiter Metronomy, These New Puritans und die Schwedin Miss Li. Für die rareren folkigen Klangfarben sorgen die kanadischen Saitenarbeiter Wintersleep und die mexikanischen Punk-Matadore Panteón Rococó.

Neben den internationalen Leuchttürmen stehen wichtige lokale Größen: Sven Regeners Element Of Crime beschert erste Kostproben aus dem kommenden Album "Immer da wo du bist bin ich nie". Melodramatische Elektronik bringen Super 700, Bonaparte und Mediengruppe Telekommander aus Berlin zu Gehör. Die Hamburger Musikszene ist würdig vertreten mit Herrenmagazin, Superpunk-Sänger Lars Bulnheim und natürlich Kettcar. Unendlich groß sind die Gelegenheiten, den eigenen Gehörgang mit Ungewohntem lustvoll zu überfordern. In diesem Jahr hoch gehandelt: Hjaltalìn aus Island. Mit ihrem Mix aus Pop und fragilem Jazz werden sie als neue Sigur Rós gefeiert.

Dockville 2009 Fr 14.8-So 16.8., Reiherstieg Hauptdeich/Ecke Alte Schleuse, (S Wilhelmsburg + Dockville-Shuttle), 3-Tages-Karte 59,- im Vvk.; www.dockville.de