Worms. 2020 sind die Aufführungen pandemiebedingt ausgefallen. Und dieses Jahr? Für die Spiele vom 16. Juli bis 1. August gebe es ein Hygienekonzept, die Proben sollen bald beginnen, sagt der Intendant.

Nach der pandemiebedingten Absage im vergangenen Jahr hoffen die Macher der Nibelungen-Festspiele in Worms in diesem Sommer wieder auf Aufführungen am geschichtsträchtigen Freiluftareal am Dom.

"Wir halten an den Planungen fest und wollen in zehn Tagen mit der Probenarbeit beginnen", sagte der Intendant und Filmproduzent Nico Hofmann der Deutschen Presse-Agentur. Für die Rahmenbedingungen sei er auch im engen Austausch mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). "Alle wollen ein Signal setzen, dass Kultur in diesen Zeiten eine tragende Rolle spielt."

Die Spiele finden seit 2002 statt. In diesem Jahr steht der Reformator Martin Luther im Mittelpunkt. Das Stück schrieb der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss, Regie führt die Ungarin Ildikó Gáspár.

Hofmann nannte erste Namen aus dem Ensemble. "Sunnyi Melles wird Papst Leo spielen. Eine tolle Schauspielerin, bestens bekannt unter anderem aus den Münchner Kammerspielen." Daneben werde etwa Jürgen Tarrach ("James Bond 007: Casino Royale") in Worms auf der Bühne stehen. "Ein Charakterschauspieler mit ungewöhnlicher Präsenz", meinte Hofmann. Auch Johannes Klaußner ("Nacht über Berlin") komme nach Worms. "Das ist wieder ein tolles Ensemble", sagte Hofmann, der auch Geschäftsführer des Filmunternehmens UFA GmbH ist.

Für die Aufführungen vom 16. Juli bis 1. August gebe es ein klares Hygienekonzept. Von rund 1400 Plätzen auf einer Tribüne können rund 530 besetzt werden, wie Hofmann sagte. "Das ist im Moment der gangbare Weg für Freiluftveranstaltungen. Fast alle Tickets sind schon weg."

Weniger Zuschauer bedeuteten zwar weniger Einnahmen, hier liefen aber "sehr gute, unterstützende Gespräche" mit dem Land und den Partnern. "Es gibt auch Planungen zu Programmen beim Bund, weil sehr viele Veranstaltungen betroffen sind."

Trotz günstiger Entwicklung sei die Pandemie längst nicht vorbei, sagte Hofmann. "Jeder, auch ich, muss mit allem rechnen, und ich kann auch für Worms nichts ausschließen." Dass die Festspiele bei einem wieder schwierig werdenden Corona-Verlauf die Zuschauerzahl senken könnten, glaubt er nicht. "Das hat auch mit der Resonanz zu tun, die ein Künstler aus dem Publikum braucht. Ich denke, entweder bleibt es bei dieser Größe oder es fällt aus. Damit rechne ich aber nicht."

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