Berlin. Zum Jahresanfang hatten die Veranstalter noch auf ein Liveprogramm gehofft. Nun zieht das Berliner Theatertreffen vorerst erneut ins Netz. Ein kleiner Ausblick bleibt.

Das Berliner Theatertreffen wird wegen der Pandemie erneut ins Internet verlegt. Die nächste Ausgabe ist nun vom 13. bis 24. Mai geplant. "Wir kehren im zweiten Jahr der Pandemie mit einer digitalen Variante zurück", sagte Festivalleiterin Yvonne Büdenhölzer der Deutschen Presse-Agentur.

Das Theatertreffen zählt zu den renommiertesten Bühnenfestivals. Es sucht jedes Jahr die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schon die Einladung nach Berlin gilt als Auszeichnung in der Theaterszene.

Die 10er-Auswahl werde nun online gezeigt. Die Inszenierungen sollen im Livestream oder als professionell gemachte Aufzeichnungen gezeigt werden, wie Büdenhölzer sagte. Zuschauerinnen und Zuschauer können einen freiwilligen Beitrag dafür zahlen.

Bereits im vergangenen Jahr war das Festival wegen der Ausbreitung des Coronavirus ins Internet verlegt worden. Für dieses Jahr hatten die Veranstalter auch auf ein Liveprogramm gehofft. Falls analoge Veranstaltungen doch noch möglich seien, werde dies kurzfristig angekündigt, teilten sie mit.

Die Entscheidung für eine erneute Digitalausgabe lasse zwei Herzen in ihrer Brust schlagen, sagte Büdenhölzer. "Zum einen ist das ein Zustand, den wir uns anders gewünscht hätten. Andererseits muss man mit Verantwortung auf das Pandemiegeschehen blicken."

Lockdown und Pandemie, das sei einfach das Gegenteil von Festival, sagte Büdenhölzer. Bei einem Festival kämen eben viele Menschen zusammen. Das gehe derzeit nicht. Zum Theatertreffen kommen jährlich viele Besucher, auch die Ensembles reisen normalerweise an.

Eröffnet wird das diesjährige Theatertreffen mit der Inszenierung "Einfach das Ende der Welt" vom Schauspielhaus Zürich in der Regie von Christopher Rüping. Erstmals sind auch Produktionen eingeladen, deren Premiere online als Livestream stattfand.

Gearbeitet werde nun unter anderem an einer digitalen Plattform, welche die Streams bündle. "Wir haben diesmal mehr Vorbereitungszeit", sagte Büdenhölzer. Geplant sind etwa auch ein digitaler Stückemarkt und ein analoges Labor junger Theaterleute. Der Spielplan soll Ende April veröffentlicht werden.

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