Nürnberg. Sie arbeitet als Domina, er bietet Männern im Internet Sex an. In einer neuen Podcast-Reihe erzählen sie vom ältesten Gewerbe der Welt, auf das die Corona-Pandemie große Auswirkungen hat.

Wie ist es, als Prostituierte zu arbeiten? Und welche Folgen hat die Corona-Krise?

In der Podcast-Reihe "Gefühle und Geld" vom Nürnberger Staatstheater sprechen Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter über ihr Leben. Die erste Folge ist jetzt online abrufbar. Weitere vier Folgen sollen im Abstand von jeweils zwei Wochen erscheinen.

Die Podcast-Reihe ist eine Fortführung des dokumentarischen Theaterstücks "Sex Arbeit", das vor einem Jahr uraufgeführt wurde. Dieses gibt Einblicke in die Sexindustrie und konfrontiert das Publikum mit seinen Vorurteilen. Der Regisseur Wenzel Winzer hatte dafür ein Jahr lang recherchiert und mit Prostituierten, Beratungsstellen, Polizei und Staatsanwaltschaft an verschiedenen Orten in Deutschland gesprochen.

Für den Podcast hat er wieder Kontakt zu Prostituierten und einem Aktivsten für transsexuelle Sexarbeitende aufgenommen. Im Gespräch mit jeweils einer der Schauspielerinnen aus dem Stück erzählten diese von ihren Erfahrungen in der Corona-Krise, der Sexbranche generell und ihren persönlichen Sichtweisen.

"Darüber bekommt man eine Idee, welche Menschen das sind", sagt Winzer. Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter seien alle ganz unterschiedlich. "Es gibt keine Archetypen." Deshalb sei es auch nicht möglich, die Gesamtheit der Sexarbeit abzubilden. Die Podcast-Reihe gebe einen Einblick in einige Bereiche.

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