Frankfurt/Main. Wo das kulturelle Herz der Stadt schlägt, steht nicht zur Debatte. Ein Neubau der Doppelanlage käme die Stadt einem Prüfbericht zufolge aber wohl günstiger als eine Sanierung. Die politische Entscheidung steht noch aus.

Zwischen 800 Millionen und eine Milliarde Euro - diese Summe kommt auf die Stadt Frankfurt zu, wenn sie Schauspiel und Oper in die Zukunft führen will.

Ein Neubau der Städtischen Bühnen wäre dabei billiger als eine Sanierung. Das ist das Ergebnis des Prüfberichts der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Eine politische Entscheidung ist damit aber noch nicht gefallen.

Schon 2017 hatte eine Machbarkeitsstudie Kosten von mindestens 800 Millionen Euro errechnet. Seither sind die Preise gestiegen, heute wäre es laut Stabsstelle mindestens eine Milliarde. "Die Hoffnung, dass eine Sanierung günstiger wäre, hat sich nicht bestätigt", sagte die Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). "Ich schlage in aller Klarheit eine Neubaulösung vor." Das Beste wäre aus ihrer Sicht, zuerst ein neues Opernhaus zu bauen und für das Schauspiel eine Übergangslösung zu suchen, dann das Gebäude am Willy-Brandt-Platz abzureißen und dort einen Neubau für das Schauspiel zu errichten.

Die Doppelanlage mit der charakteristischen Glasfassade wurde 1963 eröffnet, innen stammten Teile noch aus dem Vorgängerbau von 1902. Dass die Städtischen Bühnen den aktuellen Standort ganz aufgeben, steht nicht zur Debatte: "Das kulturelle Herz der Stadt schlägt am Willy-Brandt-Platz", sagte Hartwig, "wir dürfen es nicht herausreißen."