Büchners Drama “Dantons Tod“ feiert am 15.10. Premiere im Schauspielhaus

Viele Regisseure haben "ihre" Schauspieler, mit denen sie häufig arbeiten und wo die gemeinsame Zeit außergewöhnliche Werke reifen lässt. Was Werner Wölbern für Martin Kusej, ist Schauspielhaus-Ensemblemitglied Lukas Holzhausen für den Regisseur Dusan David Parizek. Beide erarbeiten derzeit ihre siebte Produktion, Georg Büchners "Dantons Tod", für die Premiere am 15. Oktober im Schauspielhaus.

Holzhausen schätzt an Parizek, dass er sich dafür interessiert, "was die Menschen denken". Er mache "ideologiefreies" Theater. "Dantons Tod" ist hier ein echter Brocken. Das Drama erzählt die unheilvolle Entwicklung zwischen März und April 1794, in der sich die Hauptakteure der französischen Revolution - Danton und Robespierre - entzweiten. Büchner hegte zu der Zeit eigene revolutionäre Gedanken in den politischen Wirren des deutschen Vormärz. "Das Stück kann etwas beitragen zu der Überlegung, wie man eine Gesellschaft verändern kann", meint Lukas Holzhausen. Das Urteil der Geschichte zum Thema der Aufführung zu machen, sei wenig zielführend. Bekanntlich ging die Sache nicht gut aus. Robespierre initiierte das blutige Terrorregime der Jakobiner und ließ Danton hinrichten. Später wurde auch er hingerichtet.

Es geht um das Duell zweier Weltsichten und Menschenbilder. Der zaudernde, korrupte, aber auf einmal skrupulöse und von Sinnverlust geplagte Danton (Markus John) dachte eher skeptisch von den Menschen. Robespierre (Lukas Holzhausen) hatte ein idealistisches Menschenbild, das sich an Rousseau orientierte. "Ursprünglich war das mal ein großer Entwurf", sagt Holzhausen. Die Inszenierung konzentriert sich jenseits von blutigen Hinrichtungsszenen auf die Gedanken. "Parizek arbeitet mit einer großen Klarheit", sagt Holzhausen, der regelmäßig selbst am Schauspiel Köln auch Regie führt. "Er glaubt an das simple Wunder, dass es reicht, in einer bestimmten Lesart etwas ernst zu meinen."

Dantons Tod Premiere Do 15.10., 20.00, Schauspielhaus (U/S Hbf.), Kirchenallee 39, Karten zu 11,- bis 55,- unter T. 24 87 13 oder unter www.schauspielhaus.de