Der “Tatort“-Schauspieler kann auch trefflich zeichnen - und hat den traditionellen Theaterbecher mit Faust und Mephisto gestaltet.

Zeichnen sei nur sein Hobby, behauptet Boris Aljinovic: "Ich kritzle doch nur so rum." Der Schauspieler - gut bekannt als Berliner "Tatort"-Kommissar Felix Stark und Zwerg Cloudy im Otto-Film "7 Zwerge - Männer allein im Wald" - hat aber immerhin sein erstes Geld mit dem "Herumkritzeln" verdient. Comics und Karikaturen sind seine Spezialität. Guckt man sich den Mephisto auf dem Becher genauer an, ähnelt des Teufels Nase auffallend jener des Schauspielers. "Das könnte sein, war mir aber gar nicht bewusst", sagt Schalk Aljinovic und beteuert wenig glaubwürdig: "Ich schwöre Stein und Beinchen." Er würde auch herzlich gern mal den Teufel spielen. "Ist doch eine lustige Rolle."

Der Schauspieler hat seine "Kritzelei" scherzhaft mit dem Vers 1579 f. aus Goethes "Faust I" kommentiert: "Und doch hat jemand einen braunen Saft, in jener Nacht, nicht ausgetrunken." Mephisto antwortet mit dieser spöttischen Replik auf Fausts Todessehnsucht. Mit dem "braunen Saft" ist hier zweifellos Gift, der "Inbegriff der holden Schlummersäfte", der "Auszug aller tödlich feinen Kräfte", gemeint - also das Gegenteil vom köstlich duftenden Gebräu zum Aufpulvern und besseren Durchhalten in der Theaternacht.

Mehr als eine Nacht benötigte der "Hobby"-Zeichner Aljinovic allerdings für seinen Becher-Entwurf am Computer. "Ich habe mir ein neues Spielzeug besorgt und mit dem Grafiktablett verschiedene Schattierungen ausprobiert." Aljinovic hat seine Sache offenbar ernster genommen, als er es zugeben will. Schließlich hat der Berliner nach dem Abitur Berufserfahrungen in einer Werbeagentur sammeln können. Damals stand er ähnlich wie Faust am Scheideweg, nämlich "zwischen Off-Grafik und Off-Theater", wie er sagt. "Hätte ich die Aufnahmeprüfung in die Schauspielschule Ernst Busch nicht geschafft, hätte ich meine Mappe bei der Kunstakademie eingereicht."

Der Theaterbecher - erhältlich für neun Euro in den teilnehmenden Häusern - füllt sich in der Theaternacht wie eine Zauberschale immer aufs Neue kostenlos mit Kaffee. Zehn der Sammlerstücke mit Aljinovics teuflischem Ebenbild hat der doppelt begabte Künstler für ein Gewinnpiel signiert. "Ich habe eigens zwei Sorten von Porzellanstiften wegen der farblichen Abstimmung ausprobiert." So spricht doch nur ein professioneller Zeichner.