Knut Klaßen und Monika Gintersdorfer arbeiten mit deutschen und ivorischen Performern

Sie haben Glam und Groove drauf. "très très fort" - supercool, "sehr, sehr stark", eben echt stark - sind die Stars aus der Showbiz-Szene in Abidjan. Trotz Bürgerkrieg und Krise an der Elfenbeinküste boomt die Unterhaltungsbranche. Mit der speziellen Form von Sprechgesang und Tanz, dem "Coupé Décaler", einer Mischung aus Hip-Hop und afrikanischem Tanz, machte auch Franck Edmond Yao Karriere. Er ist ein geborenes Showtalent durch seine Improvisationsgabe und lässig erotische Präsenz.

Der Choreograf und Tänzer gehört zu den Protagonisten der Performances der Theaterregisseurin Monika Gintersdorfer und des Filmkünstlers Knut Klaßen. Sie arbeiten am kulturellen Brückenschlag zwischen Hamburg/Berlin und Abidjan, wo sie Anfang Juli ein Festival organisierten.

In der Polit-Show "très très fort" beschäftigen sich Ginterdorfer und die Performer mit politischen Strategien in der Krise. Sie erzählen in der Kombination von Wort und Bewegung ("mouvement parole") aus dem Alltag, von den Konflikten, der Korruption und Propaganda. Dabei imitieren die Ivorer gestisch die Politiker, wie Präsident Laurent Gbago, die Rebellen und Uno-Soldaten. Die beiden deutschen Schauspieler übersetzen und kommentieren, agieren als Vermittler zwischen den Anarcho-Stars und dem Publikum.

très très fort Do 1.10., 20.00, Kampnagelfabrik (Bus 172, 173), Jarrestraße 20-24, Karten zu 15,-, erm. 8,-, T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de