Mädchenschwarm Rasta Thomas und seine Amazing Boys of Dance rocken das Ballett mit einer neuen rasanten Revue. Hip-Hop, Pop und Jazz treffen auf klassischen Tanz - ein hinreißender Mix

Streetdance - da sind die Jungs ebenso zu Hause wie im klassischen Ballett. Sie kreiseln, Beine überm Kopf, den "Helikopter", beherrschen aber auch den Grand jété, einen Paradesprung im klassischen Ballett. Rasta Thomas eroberte mit seinem Spagat zwischen Ballett und Broadway auf Anhieb das Publikum. Es feierte begeistert die Weltpremiere 2008 im St.-Pauli-Theater. Ein wahrer Run auf Karten begann. Junge Leute, die Ballett sonst uncool finden, waren plötzlich scharf auf Rastas Show. Nun gibt's eine neue Chance: Vom 26. Juli bis 15. August gastieren The Amazing Boys of Dance mit einem neuem Programm im Thalia-Theater.

Die Rechnung des 28 Jahre alten Ballettrebellen aus Amerika ist voll aufgegangen: "Ich habe 'Rock the Ballet' entwickelt, um auch Jugendliche für die Tanzkunst zu interessieren und sie dafür zu gewinnen", sagt Thomas zum Show-Konzept. "Ich will, dass mehr Zuschauer zum Tanz kommen, und versuche, ihnen eine Grundlage für das Verständnis und dazu ein Maximum an Spaß zu bieten." Voraussetzung ist der unkonventionelle Stilmix. "Das spielt eine große Rolle, den Tanz für Ältere wie Junge leichter zugänglich und unterhaltsamer zu machen."

Rasta Kuzma Ramancandra, geboren in San Francisco, aufgewachsen in Riad/Saudi-Arabien, weiß, wovon er spricht. Er hatte mit drei Jahren einen Unfall, musste Heilgymnastik machen, nahm auf Vaters Befehl Jazztanz-Stunden, bis ihn eine Lehrerin zum Ballett brachte. "Ich habe es eigentlich so lange gehasst, bis ich zum ersten Mal 50 Dollar für einen Auftritt bekommen habe und mir einen Gameboy kaufen konnte." Ausgebildet an der Kirov Academy of Ballet in Washington, gewann er mit 13 Jahren als jüngster Tänzer den Pariser Ballett-Wettbewerb, wurde zum umschwärmten Shootingstar, brillierte in den Glanzrollen des Repertoires, hatte aber bald die Nase voll vom elitären Betrieb. Rasch versuchte er aus der Ballerino-Rolle auszubrechen, tanzte 2005 im Musical "Movin' Out" von Billy Joel und Choreografin Twyla Tharp die Hauptrolle Eddie.

"Ein normaler Mensch versteht doch im Ballett gar nicht, worum es geht, und findet es meist langweilig." Rasta wollte Neues ausprobieren. "Ich respektiere das Ballett, finde es auch klasse, eine technisch schwierige Sprungkombination hinzukriegen, eigene Kreativität und Originalität sind da aber wenig gefragt", meint der Gastsolist auf internationalen Bühnen. "Als Tänzer bist du nur ein Klavier, auf dem andere spielen. Mir fehlte es an der künstlerischen Freiheit."

Rasta Thomas Superstar hat sie sich mit seinen fabelhaften Boys genommen. "Rock the Ballet" hält tatsächlich, was der Titel verspricht. Der Tänzer und Choreograf bringt in der neuen Ausgabe einige Publikumsfavoriten vom vergangenen Jahr, aber auch neue Stücke in seinem typischen Stil: athletisch, lustig, sexy und voll sprühender Energie.

Rock the Ballet 28.7.-15.8., Thalia-Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 16,48 bis 58,40 in allen Hamburger-Abendblatt-Ticketshops und unter Ticket-Hotline T. 30 30 98 98; Informationen im Internet: www.thalia-theater.de