Nach dem großen Erfolg von “Traumfrau Mutter“ folgt “Traumfrau zwei“. Am 4. Juni ist Premiere.

Kinder kosten - Zeit, Nerven und Eltern Geld. Sie inspirieren aber auch. Ihre Erfahrungen mit den "Plagegeistern" hatten sechs Schauspielerinnen aus Vancouver (Kanada), alle Mütter, schon Mitte der 90er im international erfolgreichen Theaterstück "Mom's The Word" komödiantisch verarbeitet. Fortsetzung? Nur eine Frage der Zeit! Aus den Kleinkindern sind zehn Jahre später Teenager geworden.

Wie das unter hiesigen Verhältnissen aussieht, können Mütter und Väter sowie weitere mehr oder minder stressgeplagte Menschen am Spielbudenplatz erleben. Auf die "Traumfrau Mutter", die seit der Premiere 2005 allein im St.-Pauli-Theater 35.000 Besucher amüsiert hat, folgt vom 4. Juni an "Voll die Mutter! Traumfrau zwei".

Der Regisseur ist mit Comedy-Star Ingolf Lück (Sat.1.-"Wochenshow") derselbe wie im ersten Stück, mit Thomas Lienenlücke schrieb der neue Chefautor vom ARD-"Satire Gipfel" die deutsche Fassung. Ansonsten geben aber je fünf Schauspielerinnen den Ton an. Im Ballhaus Rixdorf in Berlin-Kreuzberg haben sie sich mit zwei weiteren Kolleginnen getroffen, um eine lockere Folge von Monologen und Spots einzustudieren. Etwa die News-Persiflage "Mama-TV" mit Reportagen über den alltäglichen "Familien-Triathlon" im Badezimmer oder Szenen über sexuelle Aufklärung: "Kannst du damit nicht noch ein bisschen warten, bis ich tot bin?", fleht eine Mutter ihre Tochter an.

Bedingung fürs Mitwirken im zweiten Stück (Untertitel: "Pickel, Pumps und Pubertät") war wie für das erste: Alle Schauspielerinnen müssen selbst Mütter sein. "Es wird immer von Müttern gesagt, dass man das als Zuschauer spürt, wenn jemand Mutter ist", erzählt Maria Schuster, jüngste der "Traumfrau-Darstellerinnen. Die wirkliche Tochter der Sängerin und Rockmusikerin ist neun Jahre alt und (noch) "unheimlich kooperativ". Maria Schusterspielt die Mutter Robin, in ihrer Patchwork-Familie sind Tochter und Sohn zwölf respektive zehn. Sie sagt: "Die Rolle ist ein bezahlter Psychologie-Kursus für die Zukunft. Die Rolle im ersten Stück war eine bezahlte Therapie."

Ilona Schulz, die für das Berliner Grips-Theater auch Kinderstücke und -Musicals schreibt, spielt als Zweitbesetzung die Mutter Alison "die Sonnenseite der Kontrolle". Im Stück ist ihr Sohn 17, im Leben hat ihre Tochter (20) die Pubertät bereits hinter sich. "Wir bauen hier Figuren, jede erzählt viel aus ihrem Leben, das gibt uns das Gefühl, es ist unser Stück", erläutert Ilona Schulz. Und der federführende Mann? "Ingolf hält es sehr gut zusammen und liefert den schützenden Rahmen." Kein Wunder: Lück ist ja auch zweifacher Vater. Schulz' Kollegin Katharina Hoffmann (Jill), im wahren Leben Mutter von Zwillingen, ahnt schon: "Es wird auch von diesem Stück eine Fortsetzung geben: 'Das Leben der Omas'".

Voll die Mutter! Traumfrau zwei Premiere Do 4.6., 20.00, danach bis 5.7. außer Mo, St.-Pauli-Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 30, Karten zu 14,20 bis 39,50 (Di. jew. 22,90 auf allen Plätzen) in den Abendblatt-Ticketshops, T. 30 30 98 98 u. T. 47 11 06 66; www.st-pauli-theater.de