Hamburg. Wie genau in diesem Jahr das Filmfest Hamburg (30. September bis 9. Oktober) gefeiert wird, steht noch in den Sternen, aber welcher Film das Festival eröffnen soll, steht jetzt fest. „Große Freiheit“ heißt das Drama von Sebastian Meise, in dem es um die Diskriminierung von Homosexuellen im Nachkriegsdeutschland geht. „Gerade heute, wo die Intoleranz zunimmt, müssen wir aus der Geschichte lernen“, kommentiert Filmfest-Chef Albert Wiederspiel die Entscheidung.
Es ist der dritte Film von Regisseur Meise, der zusammen mit Tomas Reider auch das Drehbuch geschrieben hat. Er erinnert daran, dass Homosexuelle bis in die 60er-Jahre aufgrund des berüchtigten Paragrafen 175 systematisch verfolgt und inhaftiert wurden.
„Große Freiheit“ erlebte seine Weltpremiere beim Filmfestival in Cannes
So geht es auch Hans (Franz Rogowski), der immer wieder hinter Gitter kommt. Bei einem seiner Haftaufenthalte trifft er in seiner Zelle Viktor (Georg Friedrich), der wegen Mordes verurteilt worden ist. Aus der anfänglichen Abscheu entwickelt sich im Laufe der Jahre eine tiefe Freundschaft.
„Große Freiheit“ erlebte seine Weltpremiere beim Filmfestival in Cannes und gewann den Jury-Preis. Regisseur und Hauptdarsteller wollen zur Premiere nach Hamburg kommen. Der Paragraf 175 wurde erst 1994 abgeschafft, bis 1992 galt Homosexualität der Weltgesundheitsorganisation noch als Krankheit.
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