Neuerscheinungen von Ryan Adams, Kings of Convenience und der Band Twisk. Letztere zeigen, dass Hamburg knalligen Noise-Rock kann.

Die Hamburger Band Twisk gibt es schon länger. Früher mal ein Duo, ist sie jetzt zum Trio erweitert worden. Nicht zu ihrem Schaden, wie man der neuen Platte „Intimate Polity“ (Indigo, digital etwa 10, Vinyl ca. 20 Euro) anhört. Sie ist der Beweis, dass auch aus Hamburg sehr, sehr knalliger und hörenswerter Noise-Rock kommen kann. Twisk, besteht aus Luka Lenzin (Gitarre, Bass, Gesang, Texte), Mario Schöning (Schlagzeug, Gesang, Mixing) und Lennart Thiem (Bass, Gitarre, Gesang, Texte). Es machen also alle fast alles. Jeder singt, aber es kommt einem alles vor wie eine einzige Singstimme.

Die Songs haben Druck, Dynamik, und sie machen ordentlich Krach. Live werden sie noch fetter klingen, es kann gar nicht anders sein. Eingespielt wurde das rundum überzeugende Album im Plattenstudio Rick McPhails. Was uns besonders für „Intimate Polity“ einnimmt, ist übrigens die psychedelische Versponnenheit, die den Arrangements bei aller Lautstärke anmutet. Was sind die Vorbilder? Pavement, sicher; anscheinend auch Talking Heads, die frühen, jedenfalls heißt es das im Waschzettel der Plattenfirma. Dort lässt sich die Band auch wie folgt zitieren: „Wir spielen keine politische Musik, aber unser Musikmachen ist politisch.“ Damit kann man als Rezipient doch arbeiten. Ein großartiges Album.