Hamburg. Walser neues Buch ist eine hübsche Sammlung von Gelegenheitslyrik. „Augenblickspoesien“ nennt es der Autor selbst.

Das muss man einfach machen. Es führt kein Weg dran vorbei. Wenn einer so alt geworden ist. Wenn einer so lange schon das tut, was er tut. Also haben sie auf den Klappentext des neuen Buchs von Martin Walser diesen einmalig langen Zeitraum benannt. „Vor fast 80 Jahren hat Walser mit dem Schreiben begonnen“, heißt es da. Wohl dem, der wie Rowohlt einen Autor mit Methusalem-Faktor im Programm hat.

Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass es bei Autoren wie mit dem Wein ist. Walser, der am heutigen Mittwoch 94 Jahre alt wird, hat auf seine ganz reifen Tage einen immensen Ausstoß an den Tag gelegt. Im Gedächtnis geblieben ist wenig. Walsers beste Bücher sind wohl die sehr, sehr alten Gesellschaftsromane.