Hamburg. Live-Alben erscheinen derzeit zahlreich. Wir stellen drei vor: Nick Cave, The War On Drugs und Arctic Monkeys.

Die Lücke, diese entsetzliche Lücke ist da: Wir werden das Ausbleiben von Live-Erlebnissen aber auch im Pop überleben. In der Gegenwart hilft diese Gewissheit nicht. Bleiben die Live-Alben, die derzeit zahlreich erscheinen: Die Popindustrie tut, was sie kann. Unersetzbar ist das leibhaftige Dabeisein; was das angeht, können auch jene Alben nicht helfen. Aber sie vermitteln doch Live-Charakter, und die vermutlich besten Alben stammen von Nick Cave, The War On Drugs und Arctic Monkeys.

Um mit Cave zu beginnen, dessen 84 Minuten währender Piano-Ritt durch das eigene, gewaltige Werk den Titel „Idiot Prayer“ (Rough Trade, Doppel-CD, ca. 18 Euro) trägt: Cave solo ist ein Selbstläufer. Und doch ist dieses im Sommer im Londoner Alexandra Palace aufgenommene Konzert von so eindringlicher Qualität, ist Caves Präsenz von so atemberaubender Kraft, dass man wieder einmal staunt. Nick Caves Frage-und-Antwort-Show, mit der er auch in Hamburg gastierte, vermittelte zuletzt einen Eindruck von der Nahbarkeit des australischen Musikers.