Hamburg. „Ein verheißenes Land“ beschreibt Amerikas Expräsidenten von seiner Kindheit bis zu den ersten Jahren im Oval Office.

Die Obama-Sehnsucht ist eine treue Begleiterin seit vielen Jahren. Auch bei vielen, die mit dem Hype um Amerikas Expräsidenten einst nicht so viel anfangen konnten. Es gibt da halt diesen inzwischen abgewählten, aber immer noch randalierenden Nachfolger: die Charakterbestie in Staatenlenkergestalt. Anders als Trump ist Barack Obama Berufspolitiker, und deswegen geht es in seinen nun weltweit veröffentlichten Memoiren um seriöse, ernsthafte, manchmal gar seriös-ernsthaft langweilige Politik. 1000 Seiten dick ist „Ein verheißenes Land“ (Penguin, 42 Euro), das ist massig Platz für ein gewaltiges Leben, das Obama von seiner Kindheit auf Hawaii und in Indonesien bis zu den ersten Jahren im Oval Office beschreibt. Seine Herkunft, sein vorpolitisches Leben wird eher gerafft geschildert. Es geht Obama, der gefällig und nicht unambitioniert schreibt, leicht erkennbar um sein Politikerdasein und dort besonders die Präsidentschaft. Die Schilderungen des euphorischen „Yes, we can“-Wahlkampfs rufen bei der Leserin oder dem Leser nostalgische Gefühle hervor.