Berlin. Es war der Tag, der den Schrecken des NS-Regimes beenden sollte: Am 20. Juli 1944 scheiterte das Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler. Es gilt bis heute als das bedeutendste Zeichen des deutschen Widerstands gegen die Nazi-Herrschaft.
Zum 75. Jahrestag hat Niels Schröder nun die Graphic Novel „20. Juli 1944 – Die Biographie eines Tages“ vorgelegt. Auf 144 Seiten schildert der Berliner Illustrator präzise und detailliert die Ereignisse.
Das Buch soll, so Schröder, vor allem „jungen Leserinnen und Lesern einen leichten und emotionalen Zugang ermöglichen“. Der Autor verdichtet die komplexen Geschehnisse zu einer mitreißenden Erzählung, ohne dass die historische Genauigkeit darunter leidet: Minutiös beschreibt er die dramatischen Stunden in der „Wolfsschanze“ und im Bendlerblock, dem militärischen Zentrum der Widerstandsgruppe.
Auf vielen Seiten der Graphic Novel sind akribisch nachgezeichnete historische Fotos und Abbildungen zu sehen: Lagepläne des „Führerhauptquartiers“, Familienfotos der Stauffenbergs und
seltene Aufnahmen, die Hitler und Mussolini nur wenige Stunden nach dem Attentat inmitten der zerstörten Baracke zeigen.
Schröder ist von Stauffenberg fasziniert
Schröder ist von der Person Stauffenberg fasziniert: „Er hätte es sich aufgrund seiner Kriegsverletzungen einfach bequem machen und den Krieg aussitzen können.“ Seine Graphic Novel ist jedoch keineswegs eine Stauffenberg-Verherrlichung: Thematisiert wird auch, dass der Wehrmacht-Offizier einst als Anhänger Hitlers begeistert in den Krieg zog und sich erst spät dem organisierten Widerstand anschloss.
Dem erweiterten Kreis der Verschwörer wird ebenfalls ausreichend Platz gegeben: Ob Henning von Tresckow, Friedrich Olbricht, Ludwig Beck, Dietrich Bonhoeffer oder viele andere – der Widerstand bekommt ein Gesicht.
Schröders Graphic Novel ist ein wichtiges Werk, das innehalten lässt und die Worte von Bundeskanzlerin Merkel unterstreicht: „Wir können heute auf dem Mut dieser Menschen aufbauen und froh sein, dass es diesen Teil unserer Geschichte gibt.“
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