Hamburg. Rachel Kushners neuer Roman „Ich bin ein Schicksal“ erzählt von Amerikas Mörderinnen. Die Geschichte überzeugt aber nicht immer.

Volle Härte Frauenknast. Oder: Haftstrafe ist, wenn man wie Bodensatz behandelt wird. Wenn man sich untereinander an die Gurgel geht und von den Aufpassern nicht viel mehr als den Elektroschocker zu erwarten hat. Rachel Kushners neuer, jetzt auf Deutsch erscheinender Roman „Ich bin ein Schicksal“ ist ein grobes, ein einigermaßen explizites Buch.

Es beginnt mit einem Gefangenentransport mitten in der Nacht. 60 Delinquenten werden aus dem Untersuchungsgefängnis in die mehr als nur temporäre Verwahrungsanstalt gebracht. Sie sind gefesselt, bei manchen rasseln, Tatsache, die Ketten. Archaische Zustände im dritten Jahrtausend nach Christus, in der die Gesellschaft ihre schwarzen Schafe wegsperrt und von ihrem Anblick auf keinen Fall behelligt werden möchte. Deswegen die kalifornische Nachtfahrt. Hier befinden wir uns: an der Pazifikküste, im Central Valley.