Hamburg. „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“, ein Münchner Gastspiel, ist harter Stoff. Die Schauspieler gehen an die Grenzen.

Für zwei Zuschauerinnen ist es zu viel, was sie auf der Bühne sehen. Nach etwa einer halben Stunde verlassen sie das Haus im Park, während auf der Bühne ein junger Mann von zwei Mitschülern gequält und vergewaltigt wird. Robert Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“ ist harter Stoff. Regisseur Dieter Nelle hat den 1906 erschienenen Roman mit vier Schauspielern für das Münchner Teamtheater Tankstelle inszeniert. Im Rahmen der Privattheatertage gastiert es im Bergedorfer Haus im Park und wird am Ende von den Zuschauern gefeiert.

Auch wenn es in der Bearbeitung des Romans für die Bühne eine Reihe von sadistischen Szenen gibt, die nur schwer auszuhalten sind, überzeugt die theatrale Umsetzung durch Nelle und seine Schauspieler. Der Regisseur zeigt Machtmissbrauch am Beispiel von vier jungen Männern, die sich an einem Provinz-Internat während der österreichischen k.u.k.-Monarchie begegnen.