Seit Wochen, nein: seit Jahren wird über die erfolgreichste Sängerin aller Zeiten hergezogen. Aber wie ist das neue Album denn jetzt?
Madonna Louise Ciccone hat nicht erst seit ihrem wenig überzeugenden Gastauftritt beim Eurovision Song Contest im Mai mit einigen Problemen zu kämpfen. Auf den Punkt gebracht, ließe sich sagen, dass derzeit alle Welt an ihrem Status als Pop-Weltmacht sägt. Eigentlich geschieht dies schon seit etlichen Jahren, denn im Pop ist qua Definition nichts für immer, und niemand ist angreifbarer als die alternde Starkünstlerin (mehr noch als der Starkünstler). Einst hat sie die Charts beherrscht, ästhetische Wagnisse unternommen. Dann betrachtete sie, noch oben auf dem Thron sitzend, wie die Jungen sich an ihr orientierten, wie andere Moden aufkamen und am Gestirn des Popfirmaments neue Stars geboren wurden. Pop braucht den Überschwang, frische Gesichter, Helden des Augenblicks.
Als Veteranin im Kampf um die Aufmerksamkeit der Konsumenten – und, Mensch, ist der Kampf hart geworden – kann man es nun gar nicht richtig machen. Bleibt man dem Sound treu, singt man die Zuhörer in die ermüdenden Serpentinen der popkulturellen Zeitschleife. Passt man sich den jeweiligen Moden an, läuft man Gefahr, als genauso wenig originelle Trendmitschwimmerin im Spott der Übelmeinenden unterzugehen.