Hamburg. „Die Villa am Elbstrand“ und „Die Villa an der Elbchaussee“: Für Lokalpatrioten gibt es zwei gut abgehangene Roman-Magerschinken.

Was für eine Fülle an Ereignissen! Welch’ Dramen allüberall! Muss an der Zeit liegen, in der „Die Villa am Elbstrand“ (Piper, 10 Euro) spielt: zwischen 1914 und 1920 nämlich. Europa schießt sich selbst in Trümmer, es gibt nur eine Konstante: den Familiensitz der Nielands direkt an der Elbe. Der ist vor allem auch der literarische Fluchtpunkt aller „Downton Abbey“-Fans (Zielgruppe!), ein hamburgischer (Geld-)Adelssitz sozusagen, an dem das pralle Leben aus alten Zeiten spielt.

Hier gibt es Chauffeure, Dienstmädchen, Köchinnen und, auch das, die heute völlig ausgestorbene Sozialfigur der „Gesellschafterin“. Sofie, die Bauerstochter aus Schleswig-Holstein, soll für die „reiche Reederstochter“ – der ist im Gegensatz ewiges Leben beschieden – Anna eine Mischung aus Anstandsdame und Busenfreundin sein. Vorher hat Sofie der hochwohlgeborenen Anna noch schnell das Leben gerettet.