Hamburg . Den ersten Mord im neuen Brunetti-Fall gibt es erst nach 200 Seiten. Und danach ist beinah alles erwartbar.

Es war 1992, als Donna Leon nach einem Besuch des Teatro La Fenice in Venedig einer für ihr weiteres Leben folgenreichen Unterhaltung lauschte. Der Dirigent des Abends, Gabriele Ferro, sprach mit seiner Frau über den drei Jahre zuvor gestorbenen Herbert von Karajan. Es war ein anekdotenreiches Gespräch mit viel Klatsch und viel Tratsch, und in Donna Leon reifte eine Idee: Diese Figur des deutschen Stardirigenten würde doch auch gut in einen Kriminalroman passen. Und warum sollte nicht sie diejenige sein, die diesen Kriminalroman schreibt?

So geschah es dann: Am Ende des Jahres erschien „Death at La Fenice“ bei Random House in New York, ein Jahr später als „Venezianisches Finale“ im Zürcher Diogenes Verlag auf Deutsch. Es war Commissario Brunettis erster Fall. Und es war ein gelungenes Debüt.