Hamburg. Der Komponist und Electro-Minimalist kuratiert am Hafen die Reihe „Reflektor“. Nicht alle seine Gäste erreichen sein Niveau.

Die Seitentür öffnet sich, und Nils Frahm hüpft auf die Bühne der Elbphilharmonie. Er strahlt, winkt kurz in den ausverkauften Saal und nimmt dann hinter dem Harmonium Platz. Die Bühne ist voll gestellt mit verschiedenen Tasteninstrumenten: Ein Flügel steht dort, ein Fender Rhodes Piano, eine Orgel, verschiedene Synthesizer. Überragt wird diese Burg aus Klaviaturen von einem Turm, von dem aus Frahm seine Musik um elektronische Klänge erweitern oder verfremden kann. Von der Decke des Konzertsaales hängen schwarze Lautsprecher herunter, die man in der Elbphilharmonie sonst so gut wie nie sieht und die darauf hindeuten, dass es laut werden wird. Der Auftakt des Abends unter dem Titel „All Melody“ beginnt jedoch leise. „Harm Hymn“ heißt die erste Komposition. Durch dieses getragene Stück bei gedimmtem Licht verwandelt sich die Elbphilharmonie in eine Kirche. Nicht in einen mächtigen Dom, sondern eher in eine kleine hölzerne Dorfkirche irgendwo auf dem Lande.

Die „liebe Heimat an der Elbe“