Hamburg . Melancholie, Hüftschung, Augenglitzern – Roxy-Music-Gründer Bryan Ferry gibt mit seiner exzellenten Band ein umjubeltes Konzert.

Am Ende saß keiner der 2100 Besucher mehr auf seinem Sitz. „Let’s Stick Together“ hauchte, krächzte, sang und sprach Bryan Ferry mit seiner nach wie vor markanten Stimme ins Mikrophon, tänzelte gewohnt ungelenk über die Bühne des Großen Saals, überließ seinen Mit-Musikanten noch einmal reichlich Platz für ausgiebige Solo-Parts und verwandelte die Elbphilharmonie sozusagen im Handumdrehen in einen soliden Rock-Schuppen. Den Zusammenhalt einzufordern, ist nicht die schlechteste Botschaft. In diesen Zeiten. Und beim gemeinsamen stilvollen Älterwerden.

„In Bryan Ferrys Show-Persönlichkeit vereinigen sich Frank Sinatras romantische Schwermut, Elvis Presleys Hüftschwung-Erotik, Mick Jaggers dämonisches Augenglitzern und Errol Flynns prahlerisches Heldentum“, schrieb der „Rolling Stone“ vor vielen, vielen Jahren über den britischen Songschreiber, der Generationen von Musikern mit seiner Art des Komponierens geprägt hat.