Hamburg. Pianist Jason Moran gibt im Rahmen des Elbjazz-Festivals ein Solokonzert im Großen Saal. Moran über Gentrifizierung und Rassismus.

Es ist erst wenige Wochen her, dass Pianist Jason Moran ein eindrucksvolles Konzert in der Elbphilharmonie gab. Gemeinsam mit seiner Frau, der Mezzosopranistin Alicia Hall, und einer Band führte er den Songzyklus „Two Wings: The Music of Black America in Migration“ auf. Nun kommt er erneut nach Hamburg, um im Rahmen des Elbjazz Festivals ein Solokonzert im Großen Saal zu spielen. Darin will er 100 Jahre schwarzer Klaviergeschichte zum Thema machen: mit eigenen Kompositionen und denen seiner Lehrer Jaki Byard, Andrew Hill und Muhal Richard Abrams. Und natürlich mit Songs des legendären Thelonious Monk (1917-1982), der für Moran bis heute eine wichtige Inspirationsquelle ist.

„Monk gehört zu den großen Künstlern, die in Harlem gelebt haben, genauso wie die Bigband-Leader James Reese Europe, Duke Ellington und Mary Lou Williams, erzählt Moran beim Interview im Westin Hotel. Der Pianist wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in dem New Yorker Bezirk im Norden von Manhattan, das zu den größten Schwarzenvierteln in den USA gehört und das schlagende Herz afroamerikanischer Kultur ist. „In meiner Nachbarschaft wohnen bildende Künstler, Tänzer, Musiker, Schriftsteller. Wir treffen uns und diskutieren die Probleme des Viertels, das stark unter Gentrifizierung leidet. Ich lebe dort, weil ich mich als Teil der schwarzen Geschichte fühle.“