Hamburg. Oliver Masucci und ein kleines Team stemmen in nur zwei Wochen für das Hamburger Theaterfestival ein „waghalsiges Projekt“.

Macbeth trägt Sneaker. Seine Lady streift auf schwarzen Highheels über die Probebühne, allerdings in bequemen Adidas-Hosen. Ein Zeichen innerer Gelassenheit ist diese äußere Lässigkeit nicht, überall lauert der Feind: „Zerteilt ist nur die Schlange, nicht getötet. Sie schließt die Wunde und verdoppelt sich; das Gift, das uns bedroht, ist noch dasselbe!“ raunt Oliver Masucci, der hier die Titelfigur gibt. „Zimmertemperatur!“ fordert Matthias Hartmann und blickt auf die Uhr, die Mittagspause ist überfällig. „Oh, wir haben überzogen.“ An ihrem knurrenden Magen hätte man das eigentlich merken müssen, bemerkt Catrin Striebeck trocken und tauscht die schwarzen Stöckel gegen Bequemeres. Erleichterungsseufzer.

Die Zeit ist knapp. Zwei Probenwochen für einen Shakespeare – das ist sportlich. „Alles ist komprimiert: Auseinandersetzung, Streit, Versöhnung, Bergfest, Essen, Trinken, nochmal Streit, nochmal Zusammenraufen – das haben wir alles schon in der ersten Woche hinter uns!“ fasst Striebeck die Probenarbeit zusammen. „Natürlich kann man nur scheitern!“ ergänzt Masucci vergnügt. „Wenn in der Premiere was schief geht, denkt das Publikum, das gehört so. Aber im Stück geht es ja auch um das Scheitern, das passt also.“