Hamburg. Das Stück überzeugt nur bedingt. „Nein zum Geld!“ lässt sich arg Zeit. Es ist Sewan Latchinians erste Regie am Haus.

„Geld ist nichts“, hat der Dramatiker und Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw einmal festgestellt und ergänzt: „Aber viel Geld, das ist etwas anderes.“ Das ist ein kluger Satz. Denn Shaw legt sich nicht fest, er sagt nicht eindeutig (auch wenn man diese Deutung vermutlich unterstellt), dass viel Geld demnach alles ist – es kommt, wie so oft im Leben, auf die Perspektive an.

Viel Geld, das kann wahlweise die Lösung aller Probleme bedeuten – oder die Mutter aller Probleme sein. „Nein zum Geld!“ hat darum die Theaterautorin Flavia Coste ihre Versuchsanordnung genannt, die der neue Künstlerische Leiter der Hamburger Kammerspiele dort, mit Ausrufezeichen!, auf die Bühne bringt. Es ist Sewan Latchinians erste Regie am Haus. „Nein zum Geld!“ also, nach der Entscheidung der Hauptfigur Richard: Der gewinnt 162 Millionen im Lotto – und will den Gewinn nicht annehmen. Begründung: „Dieser Betrag ist ein Witz.“ Findet Richard. „Geld ist scheiße, es versaut die menschlichen Beziehungen.“ Wie auch immer man zu seiner Entscheidung steht, mit dieser Einschätzung hat er, wie die etwas ausführlich geratenen zweieinhalb Folgestunden überdeutlich zeigen, zweifelsohne recht.