Bremen. Der 88-jährige Schauspieler nennt sein neues Buch „Zugabe“. Ein Gespräch über Ehrgeiz, viele Frauen und wenig Freunde.

Das Parkhotel Bremen ist nicht mehr taufrisch, sieht aber immer noch gut aus und verbreitet vor allem Grandezza. Es kann keinen passenderen Ort geben für ein Interview mit Mario Adorf, den Weltstar, der diese Bezeichnung selbst nie benutzen würde. Dafür hat er zu viel Demut in seinem langen Leben erlernen müssen. Der Schauspieler spricht über Krieg und Hunger, über seine Liebe zu Frauen, fehlende Freunde und die Abneigung gegen jeden, der Europa zerstören will. Adorf befindet sich derzeit auf Tournee. „Zugabe“ heißt sie, genau wie das Buch, das gerade im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen ist. Es handelt sich um seine Lebensbilanz. Eine Zugabe gibt es eigentlich immer erst, wenn das Stück vorbei ist. Und ja, es sollen wirklich seine letzten Auftritte sein, betont der Kosmopolit. Er werde nicht noch drei Mal zurückkommen wie ein Rockstar. Schade eigentlich.

Sie sind 88 Jahre alt, doch wenn Sie in Talkshows oder bei TV-Aufzeichnungen auftreten, nehmen Sie den Weg ins Studio immer in einem angedeuteten Laufschritt. Warum nur? Sie haben doch keine Eile.