Hamburg. Kunstsammler-Enkel vermacht Gründerzeitvilla an der Oberstraße. Dort könnte eine 100 Jahre alte Veranstaltungsreihe wieder aufleben.

Illustre Gäste, feine, aber unprotzige Leckerbissen, spontan improvisierte Gesangs- und Tanzeinlagen und dann diese revolutionäre Kunst an den Wänden: Liebermann! Die legendären „Schiefler-Abende“, zu denen der Hamburger Landgerichtsdirektor und Kunstsammler Gustav Schiefler einlud, könnten nun – 100 Jahre später – wieder aufleben. Denn die Gründerzeitvilla an der Oberstraße 86 wird schon bald in den Besitz der Freunde der Kunsthalle gehen. Der am 7. Januar dieses Jahres verstorbene Enkel Otto Georg Schiefler vermachte ihnen sein Elternhaus in Harvestehude.

Dieses „Vermächtnis mit Auftrag“, wie es die Geschäftsführerin des Freundeskreises Kathrin Erggelet nennt, sei einzigartig in Deutschland. Es komme häufiger zu kleineren oder auch mal größeren Geldschenkungen, aber eine Villa habe bislang noch kein Verein erhalten.