Hamburg. Der Hamburger Autor Rolf Dieckmann hat den Krimi zur Debatte geschrieben – und gleichzeitig eine Hommage an einen Landstrich.

Simander Gerade vor ein paar Tagen hat Rolf Dieckmann wieder einen Nachbarn getroffen, der ihn gefragt hat, ob er denn jetzt schon einmal einen Wolf gesehen habe. „Nö“, hat der Hamburger Autor gesagt. „Aber sei mal sicher“, so der Nachbar, „dass die Wölfe dich sehen.“

Ein Land diskutiert über den Wolf. Faszinierendes Lebewesen, das seine Beute über Entfernungen von bis zu drei Kilometern wittert? Oder gefährliche Bestie, der in Deutschland im Jahr 2017 mehr als 1600 Nutztiere, zumeist Schafe oder Ziegen, zum Opfer fielen? Beschützen oder abschießen? Das Thema beschäftigt gar den Bundestag. Der Wolf, Ende des 19. Jahrhunderts nahezu ausgerottet, sei durch EU-Richtlinien streng geschützt, so die einen. Die Ängste der Tierhalter und der Menschen im ländlichen Raum müssten endlich ernst genommen werden, so die anderen. In Deutschland gebe es inzwischen 73 Rudel, die Zahl wachse exponentiell, die Politik aber habe diese Dynamik noch nicht erkannt.