Hamburg. Der Chef des Hamburg Ballett feiert seinen 80. Geburtstag. Hommage an einen Mann, der das Kulturleben der Stadt geprägt hat.

Die Liebe sei es, hat John Neumeier einmal gesagt, die ihn immer wieder antreibe. Die ihm die Kraft gebe, seinen Weg zu gehen, die ihn zum inzwischen dienstältesten Ballett-Direktor der Welt hat werden lassen. Die Liebe zum Ballett, zum Choreografieren natürlich, vor allem aber zu den Tänzerinnen und Tänzern, von denen er täglich umgeben ist. „Ich arbeite mit dem wertvollsten Material, das es gibt – mit Menschen“, lautet sein Credo, seit er 1973 die Leitung des Hamburg Balletts übernahm und in den folgenden Jahrzehnten zu Weltruhm führte. Lange bevor immer neue Musicals und dann die Elbphilharmonie zum Touristenmagneten wurden, war Hamburg schon ein kultureller Sehnsuchtsort. Zumindest für all jene, die das Ballett lieben.

Mehr als 150 Choreografien hat John Neumeier in Hamburg im Laufe seiner Karriere geschaffen, Klassiker-Adaptionen wie „Der Nussknacker“ und „Illusionen – wie Schwanensee“ ebenso wie gefeierte Interpretationen der Werke von Mahler, Bach und Mozart. Auch getanzte Weltliteratur – vom „Sommernachtstraum“ bis zum „Tod in Venedig“ – hat in den vergangenen Jahrzehnten Ballett-Fans aus aller Welt elektrisiert. Das Hamburg Ballett unter John Neumeier, es ist tatsächlich eine Weltmarke. Und wird es sicher noch lange bleiben, hat der gebürtige Amerikaner doch seinen Vertrag – nicht unumstritten – bis zum Jahr 2023 verlängert. Dann hätte er die Compagnie 50 Jahre lang geleitet: Ein Rekord mit Ewigkeitswert.