Konzert in Laeiszhalle

„Für Justin Bieber würde ich gerne einen Song schreiben“

| Lesedauer: 3 Minuten
Sabine Tesche
Albert Hammond
hatte 1972 mit
„It Never Rains
In Southern
California“
einen Welthit

Albert Hammond hatte 1972 mit „It Never Rains In Southern California“ einen Welthit

Foto: Michael Rauhe / HA

Albert Hammond kommt am 2. September in die Laeiszhalle. Aus der Feder des Musikers stammen viele Welthits.

Hamburg.  Albert Hammond schreibt seit mehr als 50 Jahren Lieder, inzwischen sind es über 1000. Aus seiner Feder stammen Welthits, die zum Beispiel von Whitney Houston oder Tina Turner gesungen wurden. Dazu kommen eigene Erfolgsnummern wie „It Never R ains In Southern California“ oder „The Free Electric Band“ – mehr als 360 Millionen Tonträger mit Songs des ­73-jährigen Briten wurden bis heute weltweit verkauft. Am 2. September gibt er gemeinsam mit dem Leipziger Symphonieorchester ein Benefizkonzert in der Laeiszhalle, dessen Erlös dem Abendblatt-Verein „Kinder helfen Kindern“, der Aktion „Ein Herz für Kinder“ und dem Verein „Hege Helping Hands“ des Eppendorfer Gymnasiums zugutekommt, dessen Schirmherr Hammond ist.

Sie könnten sich mit 73 Jahren schön zurücklehnen und Ihren Erfolg genießen. Warum spielen Sie bis zu 140 Konzerte pro Jahr?

Albert Hammond: Weil ich es 35 Jahre lang nicht gemacht habe. Ich möchte die verlorene Zeit nachholen. 1980 habe ich aufgehört, weil mein Sohn geboren wurde, und dann sah ich ihn Jahrzehnte später selbst als Musiker auf der Bühne stehen und bekam Lust, wieder anzufangen. Mir war anfangs nicht klar, dass die Menschen mich vergessen haben. Mein erstes Konzert vor etwa vier Jahren spielte ich vor 150 Leuten, aber das war mir egal. Mir ist es egal, ob ich einen oder Millionen Menschen glücklich mache. Hauptsache, ich tue etwas Sinnvolles.

Aber alle drei Tage auf der Bühne stehen, ist das nicht sehr anstrengend?

Hammond: Nein, es macht einfach nur Spaß. Mein Team und ich leben aus dem Koffer, fahren mit Kleinbussen, und manchmal wohnen wir in den schrecklichsten Unterkünften, damit wir Geld sparen. Ich nehme nicht viel für die Eintrittskarten, damit alle sie sich leisten können.

Also wollen Sie gar kein Geld verdienen mit den Konzerten?

Hammond: Nein, ich will nur auftreten und den Menschen eine Freude bereiten, inzwischen werden es ja auch immer mehr, zuletzt waren es 22.000 bei einem Open-Air-Konzert in Dresden.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Leipziger Symphonieorchester?

Hammond: Meine Lieder mit einem Orchester aufzunehmen war schon immer mein Traum, ich wollte wissen, wie es klingt, wenn Beethoven oder Händel meine Songs arrangiert hätten. Toll sind die Orchestermitglieder. Denn sie sind so jung, und wenn sie meine Lieder spielen, lächeln sie und bewegen sich dazu. Auch der Dirigent hat so etwas noch nie zuvor gemacht. Er ist ganz klassisch in Russland ausgebildet worden, und jetzt dirigiert er mit Kopfhörern.

Warum spielen Sie das Benefiz-Konzert?

Hammond: Weil ich so etwas ganz wichtig finde. Ich bin selbst in armen Verhältnissen aufgewachsen, ohne fließend Wasser und mit einer Toilette auf dem Hof. Aber ich wurde von meinen Eltern mit Liebe aufgezogen. Und wenn ich durch meine Zeit und Lieder dafür sorgen kann, dass es anderen Menschen besser geht, dann möchte ich das tun.

Für wen würden Sie gerne mal einen Hit komponieren?

Hammond: Justin Bieber finde ich toll, für ihn würde ich gerne einen Song schreiben.

Karten für das Konzert am 2.9., 20 Uhr, in der Laeiszhalle gibt es in der Abendblatt-Geschäftsstelle (Großer Burstah 18–32) und über die
Tickethotline T. 30 30 98 98.