„Ich bin ein Bauchmensch“, sagt Gregor Bröcker, 48. „So verkaufe ich meine Kunst, und so kaufe ich auch.“ Sein Bauchgefühl muss es gewesen sein, das ihm eines Tages eingegeben hat, mit dem Eröffnen und Leiten großer Hotels aufzuhören. Vor zwölf Jahren hat der sehr erfolgreiche Hotelfachmann den Schnitt gewagt, um sich ganz der Kunst widmen zu können. An der Seite seiner Freundin, der Speditionskauffrau Melina Nasse-Mayer, ist sich Bröcker als frischgebackener Hamburger Galerist jetzt deutlich nähergekommen.

Sein Vater war zu Hause in Düren Architekt, die Wahl des Hotelfachs wohl ein Stück jugendlicher Rebellion. Nachdem er als Jungspund mit dem Motorrad durch die Sahara geheizt war und dabei sogar eine Tuareg-Hochzeit erleben durfte, musste er auch zweimal dem Tod ins Auge sehen. „Damals habe ich gelernt, das Leben wertzuschätzen.“ Sein erstes Hotel leitete er mit 23 Jahren in Kenia. Ab da ging es Schlag auf Schlag, 18 Jahre lang, rund um den Globus. Bis in den Dschungel.

Während dieser Jahre waren ihm die Schriftsteller, Schauspieler und Maler die Liebsten: Mit solchen Menschen wollte er endlich mehr zu tun haben! Wenn Bröcker mal freihatte, ging er stundenlang ins Museum – und schrieb an den berühmten Maler Gerhard Richter. Die Antwort hat er noch: Richter ermutigte ihn, es doch mit der Kunst zu versuchen. Und den gewaltigen Schritt, den ist er jetzt gegangen.