Inwieweit ein Autor gefragt ist, misst sich in vielerlei Hinsicht. Lutz Hübner wurde schon 1998 für „Das Herz eines Boxers“ mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet und später zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In der Spielzeit 2001/02 wurden seine Stücke 751-mal an deutschen Bühnen aufgeführt – nur übertroffen von Goethe und Shakespeare.

Der ausgebildete Schauspieler ist bis heute einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker hierzulande. Seine Sozialgroteske „Frau Müller muss weg“ über Eltern, die aus Sorge um die (gymnasiale) Zukunft ihrer Kinder die Klassenlehrerin loswerden wollen, läuft seit 2012 im Hamburger Theater Kontraste. Dennoch erfreute es den gebürtigen Heilbronner, als Erfolgsregisseur Sönke Wortmann ihn und seine Frau Sarah Nemitz fragte, ob sie auch das Drehbuch für den Kinofilm (Start: Donnerstag) schreiben könnten. „Wir haben sofort Ja gesagt“, erzählt der 50-Jährige. Dass die Eltern einer schulpflichtigen Tochter von Abenden in der Schule in Berlin-Mitte zehren konnten, half, auf komische Art gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen.

Schreibt er mal nicht, stöbert er gern nach alten Blues- und Soulplatten auf Wochenendflohmärkten. Hübners Mutter kommt übrigens aus Hamburg. Und weil er hier noch Verwandtschaft hat, sagt er: „Hamburg ist auch so etwas wie Heimat.“ Kleiner Tipp: Die nächste CD- und Schallplattenbörse in der Uni-Mensa ist am 7. Februar ...