Es ist wohl nicht immer ganz leicht, David Garrett zu sein. Der 35 Jahre alte Geiger aus Aachen, der eigentlich David Christian Bongartz heißt und bereits im Alter von zwölf Jahren den ersten Plattenvertrag erhielt, gehörte zur Spezies der sogenannten Wunderkinder. Manche, die klassische Musik für eine edle, hehre Sache halten, mögen seinen Crossover-Ansatz nicht und bezeichnen ihn als „David Hasselhoff der Klassik“. Fast alle anderen lieben den gut aussehenden Frauentypen. Heute konzertiert Garrett in der O2 World.

Als Sohn eines deutschen Geigen-Auktionators und einer amerikanischen Primaballerina war ihm das Interesse an der Kunst in die Wiege gelegt worden. Früh nahm er den Namen der Mutter an, weil er weltweit bühnentauglicher ist. Ganz entgegen seiner musikalischen Vorliebe, ABBA genauso wie Mozart zu schätzen, ist Garrett privat ein überaus ordentlicher Mensch. Er bekannte einmal, sich den ganzen Tag über unkonzentriert zu fühlen, wenn er morgens sein Bett nicht gemacht habe: „Ich brauche das aufgeräumte Gefühl, muss immer alles im Griff haben.“

Sein Instrument hat der in Berlin und New York lebende Violinist übrigens so gut im Griff, dass er ihm schneller als jeder andere Töne entlocken kann. Das Guinnessbuch der Rekorde wies ihn zeitweilig als schnellsten Geiger der Welt aus. Ein guter Entertainer wird er noch lange sein – und der größte Violinist mit Tätowierungen.