Eine Glosse von Tino Lange

„Devious Maids“ heißt eine neue US-Fernsehserie, die an diesem Mittwoch auf ProSieben startet. Nach den verzweifelten Hausfrauen aus „Desperate Housewives“ sind also jetzt die „Hinterlistigen Hausmädchen“ dran. Fünf gute Seelen schuften in den edlen Hütten von Beverly Hills und stauben dabei „schmutzige Geheimnisse“ ab.

Erstaunlich ist, dass die hinterlistigen Hausmädchen so gar nicht in unser Bild von Putzteufeln passen. Wir kennen ja noch die selige Else Kling aus der „Lindenstraße“, ein Drache mit Blümchenkleid und Kopftuch, bewaffnet mit Eimer und Leuwagen. Für Neu-Hamburger: Das ist ein Schrubber. Die „Devious Maids“ sind natürlich jung, hübsch und tragen neben Kitteln auch gern High Heels und auflaminierte Minikleider. Wie verzweifelte Hausfrauen es eben auch tun. Oder wie die Kolumnistinnen und PR-Beraterinnen, Anwältinnen und Galeristinnen aus „Sex & the City“.

Die Welt, wie sie in vielen US-amerikanischen Serien vermittelt wird, ist eben einfach nicht unsere. Oder wir verstehen sie nicht. Gerade erst diskutierten wir in kleiner Runde über „Californication“, jene Serie, in der Schriftsteller Hank Moody ein ausschweifendes Leben mit Alkohol, Drogen und laufend wechselnden Sexualpartnern führt. Wie sagte noch ein Kollege dazu? „Ich habe erst nach drei Staffeln kapiert, dass es dem Typen schlecht geht.“